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Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts «Darmglück». Heute geht es um das Thema Zucker. Über Zucker habe ich schon viel geschrieben und gesprochen. Alle Links zu bestehenden Artikeln und Podcastfolgen findest du unter diesem Post.  

Zucker ist ein Thema, über das ich früher sehr viel gesprochen habe. In letzter Zeit ist das vielleicht ein bisschen weniger geworden, nicht zuletzt, weil sich mein Fokus geändert hat. Dennoch bekomme ich auch weiterhin Fragen zum Thema Zucker, und die möchte ich gern einmal wieder ansprechen.  

 

Ganz konkret gibt es zwei Fragen, die ich bekommen habe: 

  1. «Wie gut oder schlecht ist Xylit bezüglich Darmgesundheit?»  
  2. «In dem Rezept für Gurken-Minz-Eis auf deinem Blog ist Ahornsirup enthalten. Gibt es da eine Alternative, denn ich möchte mich zuckerfrei ernähren?» 

 

Diese beiden Fragen möchte ich gern heute adressieren, respektive auch darüber sprechen,  

  • wie schädlich ist Zucker, 
  • ob muss man Zucker wirklich komplett weglassen muss und  
  • wie man Zucker auf gesunde Art und Weise ersetzen kann.  

 

Warum möchte sich jemand überhaupt zuckerfrei ernähren?  

 

Zucker hat schon einige schädliche Wirkungen, wenn man zu viel davon isst. Wir sind genetisch auf 30 g Zucker pro Tag programmiert. Mit diesen 30 Gramm kann der Körper auch tatsächlich umgehen. Um das zu veranschaulichen: 1 Esslöffel Zucker sind ca. 10 Gramm.  

In einem Apfel sind auch ungefähr 10 Gramm. Das erstaunt viele Leute. Unser Obst ist ja auch süss gezüchtet worden. Früher waren viele Sorten Obst viel saurer als sie es heute sind. Ein Apfel hat also bereits 10 Gramm Zucker, das heisst mit drei Äpfeln hast du deinen Tagesbedarf bzw. die Menge, mit der dein Körper umgehen kann, bereits erreicht. Das ist manchmal schneller erreicht als man denkt.  

 

 

Was macht Zucker oder warum wäre das etwas, das ich weglassen möchte?  

 

Einerseits ist Zucker etwas, das Entzündungen im Körper bzw. entzündliche Prozesse fördern kann. Alle Zivilisationskrankheiten, die wir heute so kennen, haben einen entzündlichen Charakter, also auch Dinge wie Heuschnupfen, zum Beispiel, oder hohes Cholesterin oder Gelenkbeschwerden etc. haben alle mit Entzündungen zu tun oder gehen mit Entzündungen einher. Das bedeutet, wenn wir gesund sein möchten, macht es auf jeden Fall Sinn möglichst die Entzündungen im Körper herunterzufahren und eben deswegen auch nicht zu viel Zucker zu essen.  

Zucker schwächt unser Immunsystem, und ich glaube, ich brauche dir in der heutigen Zeit nicht mehr zu erklären, warum ein gut funktionierendes Immunsystem unheimlich wichtig ist für deine Lebensqualität und um gesund zu bleiben.  

Um Zucker zu verstoffwechseln braucht es mehr Nährstoffe, zum Beispiel Mineralien. Das heisst wer viel Zucker ist, bei dem kann es auch zu Vitamin- und Mineralienmängeln kommen. Auch deswegen ist es auf jeden Fall ganz, ganz wichtig, Zucker möglichst wegzulassen.   

Dann hat Zucker zur Folge, dass Fett im Körper aufgebaut, respektive der Fettabbau unterbrochen wird. Immer, wenn du Zucker isst, produziert der Körper Insulin, weil Insulin gebraucht wird, um den Zucker aus dem Blut in die Körperzelle hineinzubekommen. Zucker gibt uns Energie, das heisst wir brauchen den Zucker natürlich nicht im Blut, sondern in der Zelle, und dafür ist Insulin zuständig. Insulin erhöht die Fetteinlagerung und verringert die Fettabnahme. Das heisst viel Zucker führt einerseits zu Übergewicht – nicht wegen der Kalorien, sondern wegen der Insulinwirkung – und kann andererseits zu erhöhten Fettablagerungen an den Organen führen, wie zum Beispielbei bei der Fettleber. Früher hat es immer geheissen, Fettleber bekommt nur, wer viel Alkohol trinkt. Heute sehen wir aber, dass ganz viele Menschen eine nicht-alkoholische Fettleber haben oder eben auch Fett an anderen Organen, wie vielleicht dem Herzen.  

Letzten Endes ist Zucker übrigens auch für den Darm nicht förderlich. Zucker erhöht den pH-Wert im Darm, das heisst er macht den Darm basischer als er sein sollte, und dann funktioniert natürlich die Verdauung auch nicht wirklich gut. Er begünstigt auch Dinge wie Pilze, Candida zum Beispiel, und deswegen ist Zucker auf für den Darm nicht wirklich hilfreich. 

 Das sind so ein paar Gründe, warum man Zucker vielleicht meiden möchte. 

 

 

Welche Symptome werden von überhöhtem Zuckerkonsum begünstigt? 

 

Ich hatte ja gesagt, zu den möglichen Folgen gehört, dass das Immunsystem nach unten gefahren wird. Dass du unter Umständen zu viele Zucker konsumierst merkst du also vielleicht daran, dass dein Immunsystem nicht richtig funktioniert, dass du dich sehr leicht erkältest, solche Dinge.  

Müdigkeit ist auf jeden Fall auch ein Zeichen von zu viel Zucker, vor allem, wenn du unter Mittagsmüdigkeit oder einer Müdigkeit nach dem Essen leidest. Wenn du 1-2 Stunden nach dem Essen müde wirst, kann das damit zusammenhängen, dass du Dinge gegessen hast, die deinen Zuckerspiegel zu schnell in die Höhe haben schiessen lassen. Wenn dann der Zucker wieder abfällt, wirst du müde. Und worauf hast du dann besonders Lust? Wieder etwas Süsses, um dir Energie zu geben. Dieser Hunger auf Süsses ist oft ein Zeichen, dass du eigentlich zu viel davon isst. Wie wir davon wegkommen, darüber sage ich später noch etwas.  

Dann sind da natürlich erhöhte Blutfette. Wenn du hohes Cholesterin hast, hohe Triglyzeride, solche Dinge, könntest du einmal überprüfen, ob du nicht vielleicht zu viel Zucker, zu viel Süsses, zu viel Obst isst und das dann entsprechend auf diese 30 Gramm pro Tag reduzieren. Ich sage nicht, dass du es komplett weglassen musst. 30 Gramm funktioniert ja ganz gut. Wenn es einen Tag mal mehr ist, ist das auch kein Thema, aber ganz generell einfach als Faustregel mal an diese 30 Gramm denken.  

Ein weiteres Zeichen dafür, dass du zu viel Zucker isst, ist übrigens, wenn sich das Fett – ich sagte ja, die Fetteinlagerung wird gefördert – vor allem am Bauch zeigt. Dieses typische betonte Bauchfett ist ein Zeichen von zu hohem Insulinspiegel, meist ausgelöst durch zu viel Zucker. 

Hunger auf Süsses hatte ich schon erwähnt. Ganz generell dieser Heisshunger, dieses Gefühl: «Ich muss jetzt sofort etwas essen, sonst kippe ich um», das kennst du ja auch aus gewissen Werbefilmen, wo ein Mensch zur Diva wird, wenn er nichts zu essen bekommt. Genau diese Kombination zwischen hungrig und wütend oder genervt, das ist auf jeden Fall auch ein Zeichen von Unterzuckerung. Unterzucker entsteht nur, wenn du vorher zu viel Zucker gegessen hast.  

Darmprobleme sind auch noch ein Zeichen, bei dem man an Zucker denken sollte.  

Wenn du genauer wissen möchtest, ob du schon eine gewisse Abhängigkeit von Zucker oder eine Art Zuckersucht hast: Ich habe auf meiner Website ein ZuckerquizDu brauchst einfach nur deine E-Mail-Adresse einzugeben. Dadurch bist du anschliessend auch auf meiner E-Mail-Liste und bekommst weitere Information und weitere Tipps, auch dazu wie du den Zucker reduzieren kannst. Mach einfach mal den Test. Der ist schnell gemacht und gibt dir vielleicht auch noch einmal so ein bisschen einen Einblick von aussen auf deine «Zuckersucht» 

 So viel zu den Anzeichen.  

 

 

Wie gesund ist Obst wirklich? 

  

Viele Leute sagen: «Obst ist ja auf jeden Fall gesund und da sollte ich möglichst viel von essen». Man sieht auch immer wieder, dass Menschen denken, Säfte oder Obst-Smoothies seien so wahnsinnig gesund. Wie gesagt: Wenn ein Apfel schon 10 Gramm Zucker hat und du einen Saft machst, beispielsweise diesen berühmten Orangensaft zum Frühstück, ja, wie viele Orangen sind da drin? Das sind bestimmt vier oder fünf Orangen, auch wenn du selbst presst. Dabei würdest du nie im Leben fünf Orangen auf einmal essen. Trinken würdest du sie sehr wohl. Da ist wirklich viel Zucker drin.  

Auch wenn das vielleicht «gesünderer» Zucker aus Obst ist, die Wirkung ist die gleiche: Der Zucker erhöht deinen Blutzuckerspiegel, erhöht dein Insulin und all die Folgen, die danach kommen Dazu gehört auch mehr Cortisol, also mehr Stresshormone zum Beispiel. Diese Wirkung hast du auch, wenn es ein «gesunder» Obstsaft ist.  

Saft enthält ja nicht einmal mehr Ballaststoffe. Der Zucker geht dann sehr, sehr schnell ins Blut. In flüssiger Form wird das Obst ja nicht gekaut oder verdaut, sondern geht direkt ins Blut. Das gilt auch für Schorle, zum Beispiel, die berühmte Apfelsaftschorle, die viele Leute im Sommer gern trinken. Schau einfach mal, wieviel Apfelsaft da über den Tag zusammenkommt. Vor allem, wenn du ihn dann auch noch zwischen den Mahlzeiten trinkst. Dann hast du ständig einen hohen Zuckerspiegel, ständig einen hohen Insulinspiegel, und das bringt deinen Stoffwechsel total durcheinander. Das würde ich dir wirklich nicht empfehlen.  

Auch Smoothies: Wenn sie «Smoothie“ hören, denken viele Menschen an Obst und nicht unbedingt an diese grünen Smoothies, die dann vor allem aus Gemüse bestehen. Mit einem Obst-Smoothie hast du sehr, sehr schnell sehr viel Zucker intus.  

 

 

Ist Xylit gut oder schlecht für den Darm? 

 

Bei der Frage, die ich bekommen hatte, ging es um das Thema Xylit und Darmgesundheit. Sprich: Da macht sich jemand Gedanken darüber, wie er oder sie den Zucker ersetzen kann, welche gesünderen Alternativen es gibt.   

Xylit, auch «Birkenzucker» genannt, ist ein sehr beliebter Zuckerersatz, kann aber in grösseren Mengen auch abführende Wirkung haben. Xylit kann die Darmflora durcheinanderbringen, kann zu Blähungen führen und deswegen finde ich es nicht so förderlich.  

Die Sache ist auch die: Es hört sich sehr nach etwas Natürlichem an – Birkenzucker – aber um diesen Birkenzucker zu gewinnen braucht es eben doch auch chemische Prozesse. Das ist ja nachher ein weisses Pulver. Von daher ist es auch relativ stark verarbeitet, und das würde ich dann nicht mehr als etwas Natürliches bezeichnen. Deswegen empfehle ich auch Xylit nicht unbedingt.  

Der Vorteil von Xylit ist, dass es für die Zahngesundheit wohl ganz förderlich sein kann. Kaugummi mit Xylit, das kann durchaus einmal eine Möglichkeit sein, wenn man unterwegs ist und nicht die Zähne putzen kann. Da kann man nach dem Essen einmal so ein Kaugummi nehmen, aber da ist ja dann auch nicht wirklich viel Xylit drin.  

 

 

Warum verlangst du nach Süßem? 

 

Grundsätzlich würde ich diese Frage – «Wie kann ich Zucker ersetzen?» – gern einmal ein wenig kritisch beleuchten: Wofür brauchst du denn den Zucker? Warum muss es unbedingt süss schmecken?  

Wir sind natürlich programmiert, sagt man, auf den Geschmack „Süss, und mit Süssem verbinden wir auch viel Trost, Belohnung, solche Dinge. Da möchte ich dich gern einladen, das einfach mal ein bisschen näher zu betrachten. Du kannst dir ruhig einmal einen Notizzettel an die Seite legen – ob nun bei der Arbeit oder in der Handtasche – auf dem du im Laufe des Tages einmal aufschreiben kannst, wenn dieser Hunger auf Süsses kommt: Was ist gerade vorgefallen? Woran habe ich gerade gedacht? Über wen habe ich mich vielleicht auch gerade geärgert? Wofür brauche ich gerade eine Motivationsspritze? Oder: Habe ich was gut gemacht und will mich jetzt belohnen?  

Also, da wirklich einmal beobachten, wenn dieser Hunger auf Süsses kommt, warum kommt der? Was sind die Gedanken, die da mitschwingen oder dahinterstehen? Wie kannst du das Gefühl erzielen, nach dem du dich eigentlich sehnst? Es geht ja eigentlich gar nicht um das Süsse, sondern es geht um die Ablenkung, die Belohnung, den Trost. Wie kannst du dir dieses Gefühl auch anders verschaffen, ohne etwas essen oder trinken zu müssen?  

Jetzt wenn der Grund ist, dass du Hunger auf Süsses hast, weil du einen Energieabfall hast, würde ich auch da empfehlen einmal ganz gut hinzugucken: Wie sind deine Ernährungsgewohnheiten und wie kannst du die Gewohnheiten so umstellen, dass du nicht auf schnelle Zucker angewiesen bist?  

Fett ist eine sehr gute Energiequelle. Wenn du deine Ernährung entsprechend umstellstso, wie ich das auch in meinen anderen Podcasts immer wieder empfehle: wenig Zucker, wenig schnelle Kohlenhydrate und mehr Gemüse, mehr hochwertige Eiweisse und eine gute Fettquelle, dann brauchst du diesen Zucker nicht, um dir Energie zu verschaffen. Unser Körper ist absolut in der Lage – übrigens auch den ganzen Tag, das wissen alle, die schon einmal gefastet haben – ohne auszukommen. Man kann einen ganzen Tag ohne Nahrung, ohne Zucker auskommen und trotzdem extrem viel Energie haben. Wir brauchen den Zucker eigentlich nicht als Energieschub. Wenn du ihn dafür brauchst, dann läufst du komplett in der Zuckerverbrennung. Da würde ich dir empfehlen, entsprechende Massnahmen zu treffen, um davon wieder wegzukommen.   

Es geht darum, tatsächlich einmal zu schauen: Was gibt mir das Süsse? Welches Gefühl, welche Emotion, welcher Trigger wird bedient? Schreib das einmal auf und dann schau: Wie kann ich das durch etwas anderes ersetzen? Dann wirst du auch keinen Zuckerersatz mehr brauchen.  

 

 

Wie kommst du vom Zucker weg? 

 

Geschmack ist übrigens auch trainierbar. Das heisst je weniger Zucker du isst, desto weniger Lust hast du auch darauf und desto mehr merkst du, wie süss gewisse Nahrungsmittel schmecken, auch den Eigengeschmack des Nahrungsmittels entdecken. Da wirst du merken, dass vieles schon sehr süss schmeckt, wie zum Beispiel Mandeln oder Mandelmus. Das ist etwas womit du sehr gut Süsse in eine Mahlzeit bringen kannst. Dann gebackenes Gemüse: Alles, was du im Ofen backst, schmeckt sehr schnell leicht süsslich, vor allem wenn es dann auch noch Wurzelgemüse ist, wie Karotten oder Sellerie, solche Dinge. Du kannst auch einmal Süsskartoffeln nehmen, wenn du es wirklich etwas süsser haben möchtest. Es gibt viele Möglichkeiten,sse ins Essen zu bringen, ohne dass du Zucker verwendest. 

Dann gibt es gewisse Gewürze, die auch Süsse suggerieren, wie zum Beispiel Vanille, Zimt oder Kardamom. Das sind alles Dinge, die dir helfen können, diesen Süssgeschmack in eine Speise hineinzubekommen, ohne dass du Zucker verwenden musst. Es gibt auch gewisse Tees, zum Beispielmit Süssholz oder Vanille drin. Da würde ich darauf achten, dass es natürliche Aromen sind, also, echte Vanille und echter Zimt und nicht Vanille- oder Zimtaroma.  

 

 

Stevia und Agavendicksaft – wertvolle Alternativen? 

 

Ich möchte noch auf zwei «ssstoffe» zu sprechen kommen, zu denen ich auch oft gefragt werde, und zwar ist das Erste Stevia. Stevia ist meiner Ansicht nach auch nicht wirklich sinnvoll, es sei denn, du verwendest das eigentliche Blatt. Alles, was nicht in Blattform kommt – zum Beispiel Stevia-Tropfen oder Stevia-Tabletten – das hat mit «natürlich» auch nichts mehr zu tun. Die Leute sagen immer: «Stevia ist natürlich. Das kann man verwenden.» Aber letzten Endes eine weisse Flüssigkeit aus einem grünen Blatt herauszubekommen, da braucht es sehr viele chemische Schritte. Das ist für mich ein reines Chemieprodukt. Das hat mit Natur nicht mehr viel zu tun, deshalb finde ich es nicht unbedingt sinnvoll.  

Ich hatte ja vorhin gesagt, Geschmack ist trainierbar, und wenn du weniger Süsses isst, hast du weniger Lust auf Süsses. Wenn du aber ständig Süssstoffe zu dir nimmst – egal ob das natürliche oder künstliche sind – tust du nichts, um dir diesen Zuckergeschmack abzutrainieren. Es ist wirklich eine Art Sucht – muss man ganz klar sagen. Wenn du davon wegkommen möchtest, dann ist es nicht hilfreich, wenn du stattdessen künstliche Süsse zuführst. Und der Körper ist ja nicht blöd. Der schmeckt zwar «ss», bekommt dann aber keinen Zucker. Da kann es sehr gut sein, dass er dir noch Lust auf echten Zucker macht, um ihn dann doch noch zu bekommen. Es führt auch oft dazu, dass Leute denken: «Ich hab ja jetzt Süssstoff verwendet, also kann ich auch ruhig noch etwas essen, wo Zucker drin ist, denn ich habe ja am anderen gespart.» Und am Ende isst du mehr als du eigentlich wolltest. Soviel zum Thema Stevia 

Wonach ich auch noch sehr oft gefragt werde ist Agavendicksaft, weil der ja auch als sehr gesund angepriesen wird, gerade auch in den vegetarisch/veganen Kreisen. Das Problem bei Agave ist, dass es sehr viel Fructose enthält. Fructose ist etwas, das direkt in die Leber geht und eben auch zu dieser nicht-alkoholischen Fettleber beiträgt, denn etwa 90 Prozent des Agavendicksafts sind Fructose, deshalb würde ich Agave wirklich überhaupt nicht empfehlen.  

 

 

Die Besten unter den Süssungsmitteln – wenn’s denn sein muss 

 

Wenn du wirklich mal was Süsses möchtest und – ganz ehrlich, ich esse auch ab und zu etwas Süsses – dann würde ich tatsächlich ganz normalen Haushaltszucker empfehlen. Du brauchst davon nicht viel. Gerade, wenn du nicht mehr viel Süsses isst, dann hat ganz wenig Zucker schon eine sehr süssende Wirkung.  

Etwas anderes, das ich auch noch ganz gern verwende, ist Ahornsirup. Weil da, sagt man, sind halt noch Mineralien mit drin, und vor allem: Es ist in flüssiger Form. Wenn ich zum Beispiel Schokolade selber mache auch hierfür habe ich ein Rezept auf dem Blogoder ein Knuspermüsli, dann ist flüssiger Zucker gut geeignet. In dem Eisrezept, das auf meinem Blog ist, in dem Gurken-Minze-Eis, ist auch Ahornsirup drin. Weil er schon flüssig ist, kann man ihn sehr gut verwenden. Und es sind eben auch gewisse Mineralien drin.  

Auch im Honig übrigens. Beim Honig ist es sehr, sehr wichtig, dass er von guter Qualität ist und auch dass er kalt verarbeitet wurde. Honig enthält zum Beispiel Mineralien und Stoffe, die gut sind für das Immunsystem. Man sagt, es sind sogar Präbiotika, also Fasern für die guten Bakterien, mit drin. Von daher ist Honig durchaus auch etwas, das man mal verwenden kann, aber dann nicht diesen stark verarbeiteten Flüssighonig in der Plastiktube. Das ist nicht das, wovon ich spreche, sondern dann muss es wirklich ein hochwertiger Honig sein, von einem Imker, der gut arbeitet, der ohne Antibiotika und ohne Zuckerwasser und solche Dinge arbeitet. Also, da dann auch wirklich mal gucken, wo der Honig her ist, ob der auch in Bio-Qualität ist usw. usf. Da solltest du vielleicht auch mal direkt mit dem Produzenten sprechen.  

 

Empfehlenswerte Alternativen

 

Wovon ich eigentlich gar nicht sprechen möchte, weil es so klar ist, dass das nicht gesund ist, sind natürlich künstliche Süssungsmittel, zum Beispiel Zero-Getränke oder dergleichen. Die sind immer noch bei vielen Menschen super-beliebt, sogar bei Leuten, die sich «gesund» ernähren. Die trinken dann irgendwelche Zero-Getränke. Das ist überhaupt nicht förderlich. Die bringen tatsächlich deine Darmflora und auch deine Körpersignale durcheinander. Das kann ich überhaupt nicht empfehlen. Von daher würde ich auf künstlichen Zucker absolut komplett verzichten und zwar immer 

Noch einmal zu den Alternativen: Ich habe Honig genannt, ich habe Ahornsirup genannt, ich habe Zucker genannt – der natürlich keine Alternative ist, aber wenn man wenig davon nimmt, habe ich nicht das Gefühl, dass Zucker wirklich ein Problem ist. Vor allem, es ist eine ehrliche Art zu süssen. Der Körper weiss, wie er mit Zucker umgehen soll. Der ist halb Glucose, halb Fructose. Also auch da übrigens: 50 % von Haushaltszucker ist Fructose, von der ich ja vorhin gesagt habe, dass sie direkt in die Leber geht. Das darf man einfach nicht vergessen, aber kleine Mengen sind okay.  

Es gibt noch so Dinge wie Kokosblütenzucker, zum Beispiel, was auch absolut einmal eine gute Alternative sein kann. Das sind so die Alternativen, aber noch besser ist es, sich den ständigen Hunger auf Süsses abzugewöhnen.  

 

 

Gibt es für das Gurken-Minze-Eis eine Alternative zum Ahornsirup?  

 

Zu guter Letzt möchte ich noch die Frage nach dem Ahornsirup in meinem Eisrezept beantworten. Die Dame schrieb ja, der sei auch Zucker und sie möchte dieses Eis lieber mit einem Ersatz für den Ahornsirup machen.  

Wie gesagt: 30 Gramm Zucker pro Tag kannst du ja durchaus nehmen. Ich schätze, dass in so einer Eisportion – je nachdem wie gross eben die Formen sind, die du verwendest – nicht mehr als 10 Gramm Zucker enthalten sind. Im Rezept stehen 50 Gramm Ahornsirup auf 1.200 Gramm Gurke. Da sind letzten Endes in einer Eisportion nicht mehr als 10 Gramm Zucker drin. Und da du ja kein Obst verwendest – in dem Eis ist ja kein Obst, nur ein bisschen Zitrone – kann man deswegen schon ein bisschen Ahornsirup zufügen, ohne dass man auf zu viel Zucker kommt.  

Du kannst natürlich Eis auch ohne Zucker machen. Dann musst du vielleicht stattdessen Obst verwenden, aber in dem Obst ist ja, wie gesagt, wiederum auch Zucker drin. Deshalb sehe ich bei diesem Rezept, in dem ja Gemüse verwendet wird, überhaupt kein Problem, da noch ein bisschen Ahornsirup reinzupacken.  

Ich hoffe, das hat die Fragen beantwortet. Ich hoffe, es hat dir auch den einen oder anderen Anstoss gegeben, vielleicht deinen Zuckerkonsum vielleicht einmal so ein bisschen zu überprüfen. Du kannst auch sehr gut einmal einen Tag lang einfach einmal alles Zuckerhaltige aufschreiben, dass du isst. Vergiss da bitte auch nicht Fertigprodukte verwendest oder Joghurts oder solche Dinge, wo auch Zucker mit drin ist. Denk daran, auch das mit aufzuschreiben, und dann schau mal, auf wie viel Zucker du an einem ganz normalen Tag so kommst. Wenn du nicht weisst, wie viel Zucker in gewissen Obstsorten oder anderem drin ist: Da gibt es Listen im Internet, da kannst du herausfinden, wie viel Zucker in 100 Gramm Obst enthalten sind, und dann kannst du dir das ausrechnen.  

Ich bin kein Fan von Kalorienzählen, Sachen ausrechnen, abwiegen, aber einfach einmal, um dir ein Gefühl zu geben, wie viel Zucker du jeden Tag isst, würde ich dir empfehlen, das einfach einmal einen Tag lang zu testen. Man hat herausgefunden, dass die meisten Leute weit über diese 30 Gramm kommen, wenn sie nicht wirklich darauf achten. Wir sind schnell einmal bei 50, 80 oder sogar 100 Gramm Zucker am Tag. Wie gesagt: Wir sind genetisch programmiert auf 30 Gramm Zucker – alles was darüber geht, damit kann unser Stoffwechsel eigentlich nicht umgehen.  

Das war’s für heute. Ich hoffe, es hat dir Spass gemacht. Ich wünsche dir eine gute Woche und freue mich, wenn du nächste Woche wieder mit dabei bist für eine neue Folge des Darmglück-Podcasts.   

 

Die Links zur Folge lauten:  

Gurke-Minze-Eis: https://arktisbiopharma.ch/gurken-minz-eis/  

Schokoladenrezept: https://arktisbiopharma.ch/selbstgemachte-schokolade/ 

Zucker im Darmglück-Podcast 

Zucker: Freund oder Feind?: https://arktisbiopharma.ch/darmglueck-folge-003/ 

Zucker und Hormone: https://arktisbiopharma.ch/darmglueck-folge-015/ 

Wie du vom Süßhunger wegkommst: https://arktisbiopharma.ch/dg030-wie-du-vom-suesshunger-wegkommen-kannst-um-weniger-zucker-zu-essen/ 

Endlich schlank!: https://arktisbiopharma.ch/darmglueck-folge-046/ 

Zuckerreduktion bei Kindern: https://arktisbiopharma.ch/darmglueck-folge-075/ 

 

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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