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Low Carb High Fat

Vielleicht ist dir die Ernährungsform „Low Carb High Fat“ oder kurz LCHF schon begegnet. Ich habe das Gefühl, sie ist momentan in aller Munde. Denn es geht unter anderem darum, das Fett zu rehabilitieren und die heute normalerweise verzehrte Übermenge an Kohlenhydraten für unseren – mal ganz allgemein gesprochen – miserablen Gesundheitszustand verantwortlich zu machen.

Und dieses Thema „esst mehr Fett“ trifft natürlich in den Medien genau ins Schwarze, denn nach wie vor entschuldigen sich viele Menschen fast bei mir, wenn sie „zugeben“, dass sie gerne fettige Speisen essen. Die Gehirnwäsche von wegen „Fett macht fett“ ist immer noch aktiv.

Und wenn jetzt Meldungen in den Medien auftauchen, dass Fett doch gesund ist, dann hat das eben einen Anstrich von Sensation und deswegen verkauft sich das gerade ganz gut. Zum Glück, sage ich! Denn es stimmt tatsächlich: wir sind nicht gemacht für die Menge an Kohlenhydraten, die wir unserem Stoffwechsel zumuten.

 

Nie wieder Kohlenhydrate?

Low Carb Burger auf einem Teller mit Salat und TomatenscheibenUnd spätestens da geht bei vielen Menschen die Alarmglocke an: ohne Kohlenhydrate? Was ist mit Brot und Nudeln? Darf ich das nie wieder essen?

„Nie wieder“ ist ein Extrem, das meiner Meinung nach bloss Angst macht. Und ich weiss auch nicht so genau, wo dieses „nie wieder“, wenn es um Ernährung geht, eigentlich her kommt. Wenn ich jemandem sage, er solle Geld sparen, dann fragt er mich doch auch nicht: „Ja aber, darf ich dann nie wieder in die Ferien fahren?“ Oder wenn ein Friseur seiner Kundin vorschlägt, die Haare kurz zu schneiden, um einmal einen anderen Look auszuprobieren, fragt sie dann auch „Darf ich meine Haare nie wieder lang tragen?“

Wie gesagt, ich weiss nicht, wo dieses „nie wieder“ herkommt, aber jeder Mensch mit klarem Verstand weiss, dass „nie wieder“ höchstens eine Wahl ist, und kein Zwang. Wer eine Erdnuss Allergie hat, wird freiwillig nie wieder Erdnüsse essen, weil er weiss, dass es ihm schlecht geht, wenn er’s trotzdem tut. Wer auf Kohlenhydrate verzichtet, weil er abnehmen möchte, der wird wegen einem Mal Spaghetti, wenn er abgenommen hat, nicht tot umfallen. Sollte er aber wieder jeden Tag Nudeln essen, wird er unweigerlich auch wieder zunehmen.

Will er das? Er hat die Wahl!

Zu diesem Thema empfehle ich auch sehr das sehr spannende Interview von Dr. Andreas Eenfeldt mit Dr. Peter Brukner zu lesen.

Zitat:
Ich esse kohlenhydratarm, aber nicht extrem. Wenn mir jemand Reis oder ein Dessert serviert, sage ich nicht nein. Im Normalfall esse ich keine stärkehaltigen Speisen, wie Brot, Pasta, Reis oder Kartoffeln. Ich halte das nicht wie eine Diät, sondern wie einen Lebensstil.
Dr. Peter Brukner

Low Carb Brötchen auf einem Teller

Low Carb Brötchen, Cloudbread, Oopsie oder Wolkenbrot selber machen

Eine Ernährungsumstellung braucht immer Mut und den Willen, neue Dinge auszuprobieren. Motivation, Neugier und Unterstützung sind auch hilfreich. Und deswegen möchte ich dir heute eine Alternative zu herkömmlichem Brot geben: Oopsies! Oder auch Cloudbread oder Wolkenbrot genannt, weil es so fluffig, locker, luftig ist. Gemeint sind damit Low Carb Brötchen

Vier Low Carb Brötchen auf einem weissen Teller

Zutaten (für 4 Brötchen):

Low Carb Brötchen sind schell und leicht herzustellen. Du brauchst nämlich nur 3 (bis 4) Zutaten:

2 Esslöffel Frischkäse (Zimmertemperatur)
2 Eier, getrennt
1/4 Teelöffel Backpulver
optional: Gewürz zum Bestreuen, zum Beispiel Sesam oder Rosmarin

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 160 Grad vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
  2. Eigelb verquirlen und mit dem Frischkäse und dem Backpulver mischen.
  3. Eiweiss evtl. mit einer Prise Salz sehr steif schlagen und den Eischnee vorsichtig unter die Eigelb-Masse heben.
  4. Die Teigmasse in runden Klecksen auf das Backblech geben, damit es so Fladenbrot-ähnlich aussieht 😉  Ich habe aus der obigen Menge 4 Brötchen gemacht. Dann habe ich sie mit Sesam bestreut.
  5. Im vorgeheizten Backofen ungefähr 20 Minuten backen, bis sie leicht braun sind.

Schmecken die Brötchen wie Brot? Nein! Ich finde, sie schmecken eher wie ein luftiges Omelett.

Kann ich die Brötchen aber als Brotersatz verwenden? Absolut! Sie eigenen sich zum Beispiel, um einen Burger zu machen, oder bestimmt kannst du sie auch einfach so, als Snack essen, zum Beispiel mit etwas Gemüse.

 

Unser Buchtipp zum Thema Low Carb High Fat

lchf-buch-compressorWenn du dich schnell ein wenig einlesen möchtest ins Thema und dabei auch noch interessante Hinweise für den Alltag bekommen möchtest (zum Beispiel, wie du kohlenhydratarm mit Kindern essen kannst) und an guten Rezepten interessiert bist, dann können wir dir gerne das Buch Low Carb High Fat: Schlank & glücklich ohne Kalorienzählen von Jane Faerber* empfehlen.

Was denkst du, probierst du’s die Oopsie Brötchen aus? Oder hast du Fragen, Bedenken oder Anregungen zu LCHF? Schreib uns einen Kommentar, wir freuen uns, von dir zu hören.

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

4 Kommentare

  • Vielen Dank für den guten Artikel, du hast nicht zuviel versprochen, das Interview mit Dr. Bruckner ist wirklich hochinteressant! Danke fürs darauf Aufmerksam machen.

  • Gabi Richter sagt:

    Ist Kohlenhydrat armes Essen für jeden auch wenn man eher Untergewichtig ist?
    Im Vollkorn steckt ja viel gesundes oder? Dankeschön

    • Julia sagt:

      Gerade für Untergewichtige ist das sehr wichtig! Es gibt ja einen Grund, dass sie nicht zunehmen können 😉 Was ist denn deiner Meinung nach im Vollkorn drin, was du nicht über andere Nahrungsmittel aufnimmst? Evolutionär gesehen (und wir sind genetisch noch so gut wie identisch mit dem Menschen von vor 10’000 Jahren) hat der Mensch kein Getreide gegessen.

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