Skip to main content

 

In dieser Episode spreche ich über bemerkenswerte Dinge rund um den Darm, die ich bis jetzt schon in meinem Online-Darmkongress gelernt habe und die es, wie ich finde, wert sind, mit dir geteilt zu werden.  

 

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Darmglück-Podcasts. Hier spricht Julia Gruber, deine Gastgeberin. Heute möchte ich dich hinter die Kulissen des Online-Darmkongresses mitnehmen, der momentan gerade läuft. Wenn du also diese Folge zeitnah hörst, kannst du dich sogar noch anmelden und dir die Interviews anschauen, die noch kommen. Es ist noch nicht zu spät. Wir befinden uns ungefähr in der Mitte des Kongresses. Da hast du vielleicht schon ein paar Dinge verpasst, kannst aber auch jetzt noch einiges für dich mitnehmen.

Ich dachte, heute spreche ich einmal darüber, was mir in diesem Kongress besonders aufgefallen ist. Ich moderiere den Kongress gemeinsam mit meiner Kollegin Katharina Kramer, deshalb habe ich nicht alle Interviews selbst geführt. Heute werde ich über die Interviews sprechen, die ich geführt habe, denn darüber weiß ich natürlich mehr.  

 

 

Es gibt so viel Wissen – aber der beste Experte für dich bist DU 

 

Selbstverständlich schaue ich mir auch alle anderen Interviews noch an, und ich bin überzeugt, dass auch da noch viel spannendes dabei ist, wovon auch ich noch etwas lernen kann. Nur, weil ich Darmexpertin bin, heißt das noch lange nicht, dass ich alles weiß. Das ist eines der Fazits aus diesem Kongress, dass das Wissen immens breit ist, dass wir beim Wissen über den Darm in so viele Richtungen gehen können, da kann eine Person ohnehin nicht alles wissen. Das ist auch gar nicht nötig. Am Ende geht’s immer darum, den richtigen Ansatz zu wählen, der eben für dich stimmt. 

Je länger ich diese Arbeit mache, desto mehr sehe ich auch, dass du – als Interessent oder auch als möglicher Kunde, als jemand der vielleicht Darmprobleme hat, als Individuum, das sich einfach für seine Gesundheit interessiert – der beste Experte für dich selbst bist. Klar, ich habe ein paar Jahre mehr Erfahrung als du, aber letzten Endes bist immer noch Du diejenige, die über deine Gesundheit entscheidet, welche Methode du wählst, wie du das genau machst. Deswegen sehe ich meine Aufgabe auch gar nicht unbedingt darin, hier als große Expertin aufzutreten, sondern eher darin, dich zu begleiten, dir vielleicht zu zeigen, wie du die Methoden findest, die für dich stimmen. Ich gehe eher an deiner Seite, als dass ich dir vorangehe. So sehe ich das.  

Ich glaube auch, dass die Menschen heutzutage viel mehr Begleitung brauchen und nicht so sehr immer wieder neue Experten, neue Methoden, neue Erkenntnisse. Sehr viele Menschen wissen bereits viel über Ernährung und Gesundheit, setzen es aber trotzdem nicht um. Deshalb denke ich, dass die Begleitung, das Allumfassende, der ganzheitliche Ansatz auch in Zukunft ein wichtiger Punkt sein wird, gerade, wenn es um das Thema Gesundheit geht. Das ist das, was mir bei diesem Online-Kongress über den Darm so gut gefällt: dass die meisten Experten eben auch so eingestellt sind, dass sie sagen, es gehören verschiedene Komponenten dazu, gesund zu werden. Es geht eben nicht darum nicht nur einfach ein paar Probiotika zu schlucken oder die Ernährung umzustellen, sondern es gehören noch viele andere Dinge dazu.  

Ich habe in diesem Kongress auch erkannt, wie viele wunderbare Experten es gibt. Ich bekomme immer wieder zu hören: „Ja, mit Darm, da kennt sich ja niemand aus. Wo soll ich mich denn da hinwenden?“ Es gibt so viele tolle, große Experten in dem Bereich. Es gibt wirklich genug. Wenn du Hilfe suchst, dann findest du auch jemanden. Ich hoffe, dass ich mit diesem Kongress auch geschafft habe, dass das Thema Darm vielleicht noch ein größeres Publikum findet, und dass auch du vielleicht einen neuen Anstoß bekommst, in welcher Richtung du auch noch schauen kannst. Niemand muss sich da alleingelassen fühlen.  

 

 

Wie man isst ist mindestens genauso wichtig wie was man isst 

 

Kürzlich habe ich in einer Facebook-Gruppe die Frage gelesen – ich bin nicht mehr ganz sicher wo: „Wie wichtig ist, wie man isst? Ich habe das Gefühl, dass es auch wichtig ist, ob ich im Stress esse oder ob ich ein Streitgespräch führe während des Essens.“ Wie die Schreiberin sagte wurde das wohl von ihrem Partner so ein bisschen in Frage gestellt. Dazu muss ich sagen: Doch, das Wie spielt wirklich eine große Rolle. Das kam auch während des Kongresses in verschiedenen Interviews zur Sprache. Ob das jetzt mit Katharina Döricht (alias Tasty Katy) war oder Erika West, die in ihrem Interview darüber gesprochen hat. Mit Kristina von Fuchs haben wir auch über solche Themen gesprochen.

Wie du isst, ob du in Ruhe isst, ob du langsam isst, ob du gut kaust, was für Gedanken du hast … all das gibt unserer Nahrung ja auch diese Energie mit. Man isst das quasi auch mit. Wenn du dich während des Essens mit jemandem streitest oder die neuesten Horrornachrichten schaust oder dich ablenkst und gar nicht bei dir bist, bei deinem Körper bist, dann ist es tatsächlich so, dass die Nahrung gar nicht so gut verdaut wird. Es gibt Menschen, die sogar so weit gehen zu sagen, es ist wichtiger wie du isst als was du isst. Das, finde ich, ist wirklich ein guter Hinweis auch da vielleicht noch einmal aufzupassen: Wie isst du? Genießt du dein Essen? Bist du dankbar dafür? Gibst du deinem Körper auch Zeit zu verdauen? Sprich: Isst du langsam oder schlingst du alles runter? Das ist auf jeden Fall eine Sache, die aus diesem Kongress für mich schon ziemlich klar herausgekommen ist.  

 

 

Krankheit als Chance? 

 

Dann ein anderer Punkt, der auch in mehreren Interviews zum Vorschein gekommen ist, ist dass man Krankheit eigentlich auch als Chance sehen kann. Klar, im ersten Moment ist es schlimm, wenn man krank ist, vor allem wenn man zu der Diagnose gesagt bekommt, dass es unheilbar ist und man nichts dagegen machen kann.  

Gerade in den Gesprächen mit dem Peter Gehlmann über Hashimoto oder mit der Svenja Reccius, die über Morbus Crohn gesprochen hat und ihren Weg, wie sie damit umgehen gelernt hat. Ähnliches sagte auch Benjamin Berg, ebenfalls über Morbus Crohn. Die haben alle diesen Spirit gehabt von: „Eigentlich war es ganz gut, dass ich krank geworden bin.“ Lena Bopp auch, zum Beispiel, bei der es um Reizdarm ging. Die Botschaft war immer: „Man kann auch dankbar sein, wenn der Körper uns etwas zeigt, denn wir lernen etwas daraus. Wir können unser Leben umstellen.  

Auf diese Art kann so eine Krankheit wirklich eine lebensverändernde Sache sein. Nicht nur im negativen Sinn, sondern absolut auch im positiven Sinn. Die Krankheit kann dich mehr zu dir bringen, und vielleicht lernst du dadurch auch, wieder auf den Körper zu hören, wieder auf dich zu hören, mehr Dinge zu tun, die dir Spaß machen, zum Beispiel. Ich glaube, oft ist es auch ganz wichtig, wie wir die Dinge auch von unseren Gedanken her betrachten.  

Dann wollte ich dir noch von ein paar Highlights erzählen, die ich bei dem Kongress erfahren habe und die dich vielleicht auch auf das eine oder andere Interview ein bisschen neugierig machen. Vielleicht kann ich auch etwas vermitteln, was du dir vielleicht nicht selbst anschaust, die Botschaft daraus aber trotzdem mitnehmen kannst.  

 

 

Gespräch mit einem Hygieniker: Desinfektion, Ansteckung, Immunsystem 

 

Ein Interview, das mir sehr, sehr viel Spaß gemacht hat, war zum Beispiel das mit Dr. Andreas Schwarzkopf. Er ist Hygieniker. Bei ihm geht es unter anderem um das Thema Krankenhaushygiene. Er arbeitet in einem großen Labor, Enterosan, weiß also ausgesprochen viel über Stuhlanalytik. Da fand ich es sehr interessant, dass er als Hygieniker selbst zu Hause kein Desinfektionsmittel hat, außer, glaube ich, für den Fall, dass einmal ein Familienmitglied Brechdurchfall hat. Für diese Fälle hat er eins, aber es ist jetzt nicht so, dass er zu Hause überall alles desinfiziert. Er hat auch gesagt, dass – gerade jetzt, wo es der Corona-Virus Thema ist – es der beste Schutz ist, überhaupt nicht erst mit dem Virus in Berührung zu kommen. Also, eben auch einmal zu Hause zu bleiben, besonders, wenn es einem sowieso schon nicht so gut geht. 

Damit du dich überhaupt anstecken kannst, muss auch dein Immunsystem schon ein bisschen geschwächt sein. Er hat auch noch einmal gesagt, wenn du präventiv etwas Gutes tun möchtest, um nicht immer sofort krank zu werden, wenn irgendwelche Viren herumschwirren, dann ist es auf jeden Fall wichtig, dass du etwas für dein Immunsystem tust. Das bedeutet gute Ernährung, auch einmal Probiotika nehmen, fermentierte Nahrungsmittel nehmen – solche Dinge. Je stärker du in deinem Körper bist, je besser dein Stoffwechsel funktioniert, je besser dein Immunsystem funktioniert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sofort alles aufliest.  

Außerdem sagte er im Interview etwas, das mir so in der Konsequenz noch gar nicht so richtig aufgefallen war. Wenn jemand Darmprobleme hat und sagt, er oder sie habe alles getan, um die wieder loszuwerden: richtige Ernährung, Probiotika usw. und nichts fruchtet so richtig, d. h. die Probleme werden nicht besser, dann könnte es durchaus Sinn machen, sich einmal über das Thema Parasiten Gedanken zu machen. Dann sollte man vielleicht einmal eine Stuhl-, eine Mikrobiomanalyse ins Auge fassen und dabei auf Parasiten testen zu lassen 

Seiner Erfahrung im Labor nach, wo sie ja schon sehr, sehr viele Analysen gemacht haben, sind Parasiten verbreiteter als man denkt. Dann kannst du natürlich so viel tun, wie du willst. Da ist es wichtig, erstmal den Parasiten loszuwerden, ehe du eine Verbesserung deiner Verdauung erwarten kannst. Ich glaube, das ist ein wertvoller Hinweis.  

 

 

Blickwinkel der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) 

 

Einen weiteren Hinweis, den ich für sehr teilenswert halte, habe ich bei Anna Reschreiter im Interview gelernt. Anna kennst du vielleicht auch hier aus dem Podcast. Sie ist TCM-Expertin, Expertin für die traditionelle chinesische Medizin. Sie hat von dem Unterschied zwischen übelriechendem Stuhl oder Durchfall und geruchlosem Stuhl oder Durchfall erzählt. Daraus kannst du gewisse Rückschlüsse ziehen.  

In der TCM wird ja sehr oft von verschiedenen thermischen Dingen gesprochen – also Wärme, Kälte. Dann haben wir sehr lange über Nässe gesprochen. Anna sagt, dass Nässe bei uns im Westen ein Thema ist, dass die meisten Leute eben auch zu viele Milchprodukte essen, zu viele Kohlenhydrate, vor allem halt Getreide, mehrmals am Tag und dass das eben zu übermäßiger Nässe im Körper führen kann. Da gibt es die heiße (oder warme) Nässe – das weiß ich jetzt gar nicht mehr – und die kalte Nässe. Das zu unterscheiden ist sehr, sehr wichtig, wenn du dann eben auch entscheiden möchtest, welche Nahrungsmittel du zu dir nimmst. Das war ein wirklich sehr interessantes Interview. Ich empfehle dir, dir das anzuhören und dir da noch so ein bisschen Gedanken zu machen. Das zeigt eben auch einmal wieder, dass ein individueller Ansatz unheimlich wichtig ist, dass es wirklich darum geht auch einmal zu schauen, welche Symptome sind überhaupt vorhanden.  

Das Schöne fand ich aber auch, dass sie gesagt hat, wenn man jetzt nicht weiß welches von beiden es ist: es gibt eine Basisernährung, die für alle gut ist. Das sage ich ja auch immer. Dass du für den Darm zwar – je nachdem was die Beschwerden sind – auf gewisse Dinge noch zusätzlich achten kannst, aber es gibt eine Grundernährung, die auf jeden Fall darmfreundlich ist. Dazu gehört, gegartes Gemüse zu essen, überhaupt genug Gemüse zu essen, Zucker wegzulassen, schnelle Kohlenhydrate – vor allem Weizen – wegzulassen, nicht zu viele Obst essen, des Zuckers wegen … Also, da gibt es einige Parallelen. Egal ob es nun TCM ist oder normal westliche Ernährung, wie sie bei uns vielleicht praktiziert wird, am Ende ähneln sich die Methoden. Das ist auch noch einmal ein Fazit aus dem Kongress. Ja, such‘ dir die Methode aus, die für dich passt, aber letzten Endes sind wir … Es spielt keine Rolle, was für eine Methode du machst, solange du dich an gewisse Grundlagen hältst. Und diese Grundlagen sind eben sehr ähnlich, egal welche Methode du wählst. Ich fand es sehr spannend, das in diesem Kongress wieder einmal bestätigt zu bekommen.  

 

 

Mach dich schlau und setz es um! 

 

Ein weiteres Interview, das mir sehr gut gefallen hat, war das mit Dorothee Rund. Sie hat selbst sehr viele Unverträglichkeiten. Histamin war beispielsweise ein Problem. Ihr ging es überhaupt nicht gut. Dann hat sie angefangen zu forschen, zu lesen, sich damit zu beschäftigen, ist selbst auch zu Online-Kongressen gegangen. Dort hat sie reichlich Informationen bekommen und das Gelernte am eigenen Leib einfach ausprobiert. Was tut dir gut? Was tut dir nicht gut?  

Das ist noch einmal ein Appell von mir an dich: wenn du merkst, dass etwas nicht stimmt in deinem Körper, mit deiner Gesundheit, informiere dich. Such dir die Informationen zusammen, aber bleib nicht in der Theorie kleben und such nicht zu viele Informationen zusammen, sondern fang dann auch einfach mal an umzusetzen. Schau wie der Körper reagiert, und dann kannst du ja korrigieren. 

Doro hat es meines Wissens ganz allein gemacht, auf eigene Faust. Aber da würde ich dir empfehlen dich einfach mal begleiten zu lassen. Das Wichtigste an dem Ganzen ist aber, Dinge auch wirklich umzusetzen. Bleib nicht nur in der Theorie stecken, sondern setze es dann auch um, probier‘ es aus. Bei Doro hat das wunderbar funktioniert. Mittlerweile verträgt sie auch Vieles wieder, was sie früher nicht vertragen hat. Das war eine sehr schöne Botschaft von ihrem Interview, dass – egal, wie schlecht es dir geht – du immer die Hoffnung haben kannst, dass es dir irgendwann wieder besser geht, wenn du die richtigen Dinge umsetzt, wenn du dranbleibst und dich auch traust, umzusetzen und nicht nur in der Theorie verhaftet bleibst.  

 

 

Zusammenspiel der Hormone 

 

Ein weiteres spannendes Interview war das mit Alex Broll. Von ihr lerne ich auch immer sehr viel. Alex ist Hormonspezialistin. Hormone sind ein sehr komplexes Thema, an das ich mich nie so richtig herangetraut habe. Da bin ich froh, dass ich sie habe und sie weiterempfehlen kann, wenn es um dieses Thema geht. Ihr Interview hat deutlich gemacht, wie komplex das Thema ist. Allerdings ist auch rausgekommen, dass man es trotzdem verstehen kannSie kann das sehr, sehr gut rüberbringen.  

Ich glaube, das ist auch noch einmal eine wichtige Botschaft aus dem Kongress: Wenn du ein Problem hast – in dem Fall zum Beispiel mit Hormonen, ob das nun Schilddrüse ist oder Nebennierenschwäche oder etwas anderes ist… Es macht auf jeden Fall Sinn, darüber etwas zu lernen. Du kannst dich an Experten wenden, die dir das gut erklären können. Am Ende ist es deine Verantwortung, dass du wieder gesund wirst. Da denke ich, je mehr du darüber weißt und je mehr du darüber lernen kannst von jemandem, der es einfach erklären kann, um so besser. Dann kannst du auch besser entscheiden, was du wie umsetzt. 

Was ich bei Alex auch noch spannend fand ist, dass sie noch einmal betont hat, dass die Dinge alle zusammenspielen, und dass man sich nicht einfach ein Hormon vornehmen und dann in einen Kreislauf eingreifen kann. Das ist ähnlich wie bei einer Uhr mit einem Uhrwerk, das verschiedene Zahnräder hat, die ineinandergreifen. Da kannst du auch nicht einfach ein Zahnrädchen rausnehmen und es größer machen. Deswegen sind Einzelsupplemente auch immer so ein Thema, dass man eher vorsichtig angehen sollte. Es geht wirklich darum, das Gesamtbild zu sehen, zu sehen was alles Einfluss aufeinander hat und dann einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen. Genauso erklärte Alex auch noch einmal, wie verschiedene Organe zusammenhängen. Das ist wie ein Orchester, in dem Musiker miteinander spielen. Deshalb kann man nicht sagen: „Ich kümmere mich jetzt nur um den Darm“, denn auch die Leber ist wichtig, die Schilddrüse ist wichtig usw. Man muss den Körper als Ganzes betrachten, weil eben alles miteinander verbunden ist. Das fand ich sehr spannend in ihrem Interview.  

Dann habe ich mit Markus Opalka gesprochen. Ihn kennst du vielleicht auch schon hier aus dem Podcast. Er ist Osteopath Kinderosteopath und Heilpraktiker. Er kennt sich auch mit dem Darm sehr gut aus. Wir haben über Kinder und Schwangerschaft gesprochen. Ein sehr spannender Aspekt war da, dass man früher gedacht hat, der Darm des Ungeborenen Kindes sei steril. Man dachte, erst wenn es auf die Welt kommt, kommen die ersten Bakterien da hinein. Mittlerweile hat man aber herausgefunden, dass das nicht stimmt. Man hat auch schon im ersten Stuhl von Neugeborenen Bakterien vom Vater gefunden. Da muss man sich fragen: Wie kommen die dahin? Es können sich aber auch durchs Küssen, zum Beispiel, Bakterien übertragen. Somit bekommt das Kind auch im Bauch schon gewisse Bakterien mit.  

Deshalb ist es wichtig, ein gutes Milieu für das noch ungeborene Kind zu schaffen. Im Idealfall wäre es natürlich so, dass man bereits bevor man schwanger wird dafür sorgt, dass das Milieu im Darm funktioniert. Es ist wichtig, dass das gut ist, denn das Milieu im Darm der Mutter hat ja dann auch wieder Einfluss auf das vaginale Milieu. Das ist für die Schwangerschaft ja schon wichtig.  

Das Darmmilieu spielt auch eine Rolle bei der Frage, ob eine Frau überhaupt schwanger werden kann. Wenn du oder jemand, den du kennst, vielleicht einen unerfüllten Kinderwunsch hat, würde ich auf jeden Fall empfehlen sich auch mit den Themen Darm, Darmgesundheit und Ernährung zu beschäftigen. Wir hatten bei uns in der Praxis auch schon Frauen, die alles versucht hatten, schwanger zu werden. Dann haben sie den Darm saniert, die Ernährung umgestellt, und auf einmal hat’s geklappt. Man sollte also auf jeden Fall solche Aspekte auch mit reinnehmen. Ich sage jetzt nicht, dass man andere Aspekte dann weglassen soll, aber letzten Endes sind Ernährung und Darmgesundheit einfach unsere Basis. Wenn etwas im Körper nicht so funktioniert wie es soll, dann macht es auf jeden Fall Sinn, den Darm und die Ernährung da mit hineinzunehmen.  

 

 

Fermentieren – einfacher als du vielleicht denkst 

 

Ein weiteres sehr spannendes Interview war auch das mit Maria und Marco von „Sauer macht glücklich“. Die beiden wissen ganz viel über das Fermentieren von Gemüse. Sie stellen auch eigene Produkte her. Wenn jemand sagt, er hat keine Zeit, das selber zu machen, dann kann man die auch kaufen. Wichtig bei fermentierten Nahrungsmitteln ist immer, dass sie nicht erhitzt wurden. Fermentierte Nahrungsmittel isst man, um gute Bakterien, Milchsäurebakterien, in den Körper zu bekommen. Wenn diese Produkte erhitzt wurden – also pasteurisiert oder lange gekocht usw. – dann sind da keine lebendigen guten Bakterien mehr drin. Darum ist es wichtig, dass es nicht pasteurisiert ist. Das bekommt man in vielen Supermärkten nicht, aber es gibt mittlerweile eben Hersteller wie zum Beispiel Maria und Marco –, die solche fermentierten Produkte herstellen, die in Rohkostqualität zu bekommen sind.  

Eine Sache, die viele Menschen davon abhält, selbst zu fermentieren ist einfach, dass es zu kompliziert klingt. Maria und Marco haben in dem Interview aber ganz einfach erklärt, wie es geht. Was ich beispielsweise nicht wusste ist, dass man die Gläser nicht unbedingt heiß auskochen und sterilisieren muss. Es reicht, wenn man sie mit Spülmittel spült und gut heiß ausspült. Das reicht dann schon. Das ist so eine Sache, bei der ich denke, dass das, erstens, viele Leute gar nicht wissen, und zweitens, dass sie es zu kompliziert finden, wenn man die Gläser erst sterilisieren muss. Das ist wieder so ein Schritt, wenn der wegfällt. Wenn man den gar nicht machen muss, dann bist du vielleicht eher bereit, das auch selbst einmal auszuprobieren. Beim Fermentieren ist es wirklich so: Man muss es einfach ausprobieren und nicht lange darüber nachdenken, sondern einfach loslegen. So kannst du dir deine eigenen Probiotika selber machen.

 

 

Ernährung ist das A und O 

 

Was hat mich noch beeindruckt in dem Online-Kongress?  

Ich habe mit Dr. Gerhard Wallner aus Wien gesprochen. Das war auch ein sehr schönes Gespräch. Er ist Arzt mit einer Praxis in Wien und ein echter Praktiker. Er ist jemand, der nicht nur in der Theorie über den Darm gelesen hat oder der in der Forschung tätig ist, sondern jemand, der wirklich täglich viele Patienten betreut und bei ihrer Darmgesundheit unterstützt. Das fand ich wunderbar. Es ist immer schön zu sehen, dass es auch Ärzte gibt, die sich mit dem Thema Darm befassen. Er macht das schon sehr lange.  

Ich bin mir sicher, dass es auch immer mehr Ärzte geben wird, die sich dafür begeistern können. Er selbst hat über eine eigene Erkrankung bzw. eigene Beschwerden zu dem Thema Darm gefunden. Dr. Wallner hat mir erzählt, dass Pilzinfektion ein verbreitetes Problem ist, und dass viele seiner Patienten einen Candida-Pilz haben. Er macht auch Stuhluntersuchungen und da hat sich das gezeigt. Er hat Wege gefunden, wie man da gut Abhilfe schaffen kann. Ich fand das Interview sehr spannend. Es zeigt auch wieder einmal: Es gibt auf jeden Fall Therapeuten. Halte die Augen offen! Suche danach! Frag auch einmal einen Arzt: Wieviel Erfahrung haben sie schon damit? Was haben sie da alles schon in der Praxis erfahren dürfen?  

Was bei ihm auch sehr, sehr schön war und mir auch wieder gezeigt hat, dass so, wie wir das machen, schon auch Sinn macht, ist dass er gesagt hat: „Die Ernährung ist wirklich das A und O bei dem Ganzen.“ Man kann nicht den Darm sanieren und wieder in Ordnung bringen wollen, ohne auch die Ernährung entsprechend darmfreundlich zu gestalten. Es hat mich sehr gefreut, auch einmal von einem Arzt zu hören, wie wichtig die Ernährung ist. Roman und ich reden ja seit Jahren darüber und betonen das immer. Ich weiß, dass viele Leute sagen: „Am liebsten würde ich einfach ein Probiotikum schlucken oder ein paar Flohsamen nehmen und dann ist alles wieder gut.“ So einfach ist es aber eben dann doch nicht. Es ist wirklich wichtig, wenn du den Darm in Ordnung bringen möchtest, dass du auch die Ernährung entsprechend gestaltest.  

 

 

Erst innen schön, dann außen 

 

Ein weiteres sehr interessantes Interview war das mit Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann. Sie ist Autorin, und vielleicht hast du schon einmal ein Buch von ihr gelesen, zum Beispiel „Schlank mit Darm“ oder „Schön mit Darm“. Sie hat schon ich weiß gar nicht wie viele Bücher geschrieben, und ist zurzeit dabei das nächste zu schreiben, wie sie mir im Interview verraten hat 

Da fand ich sehr spannend, wie sie den Aspekt der Schönheit mit dem Darm zu verbindet. Ich spreche nicht sehr oft über das Abnehmen oder über das Aussehen, aber letzten Endes ist es eben doch auch wichtig. Erstmal: Wie du dich in deiner Haut fühlst, das strahlst du ja auch aus. Wenn du eine gute Ausstrahlung hast, dann reagieren auch die Menschen ganz anders auf dich. Von daher ist Schönheit nicht nur oberflächlich oder etwas, das nicht so wichtig ist. Letzten Endes ist Schönheit ja sowieso etwas Individuelles. Der eine findet das schön, der andere was anderes. Dennoch ist es schon so, dass wenn wir einem Menschen begegnen, der gesund aussieht, dann haben wir auch das Gefühl, das ist schön. Jemand, der gesund und stark aussieht, der hat einfach auch bessere Chancen, Jobs zu bekommen. Wer gut auf andere Menschen wirkt, ist schließlich ein besserer Verkäufer, wenn das dein Job ist usw. Das sind Dinge, die man nicht außer Acht lassen sollte. Deshalb fand ich im Interview auch sehr schön, auch mal über solche Themen zu sprechen. Wir haben viel über Ballaststoffe gesprochen, über die richtige Ernährung für den Darm, also, das war auch wirklich ein sehr schönes Interview.  

 

 

Darmreinigung mit Schwefel 

 

Auch das Interview mit Erika West hat mir gefallen. Sie hat über die Darmreinigung mit Schwefel gesprochen. Das ist etwas, wozu ich schon mehrfach Fragen bekommen hatte. Jetzt habe ich ein Interview, auf das ich Leute verweisen kann, damit sie sich das einmal von der Expertin anhören. Ich muss sagen, das interessiert mich selbst. Ich habe mich damit noch nicht so befasst, aber das wäre etwas, das ich durchaus auch gern einmal ausprobieren würde. Erika hat auch gesagt, dass die Entgiftung mit Schwefel auch Emotionen hervorbringt. Das war wirklich schön in dem Interview zu sehen, eben auch, wie der Darm mit Gefühlen, mit Emotionen zusammenhängt.  

Außerdem hat sie etwas Spannendes gesagt über das Thema, das ich am Anfang des Podcasts kurz angeschnitten habe: die Art und Weise wie man isst. Auch sie hat von Achtsamkeit gesprochen, dem langsamen Essen, dem Genießen dessen, was ich esse, das Bewusstsein dessen, was man isst … Ja, bei mir ist es tatsächlich auch so. 

Wir haben in diesem Jahr 15jähriges Jubiläum. Roman und ich sind seit 15 Jahren im Bereich Ernährung und Darmgesundheit tätig. Am Anfang denkt man einfach: Ernährung ist alles. Mittlerweile weiß ich aber auch, wie wichtig es ist, dass man auf seine Gefühle achtet, die Gefühle als Wegweiser nimmt. Wichtig ist das Thema Stress, Thema Lebensstil, Thema „Wie denke ich?Das alles ist eben auch wichtig. Das ist in diesem Interview noch einmal schön herausgekommen. Das denke ich, ist für mich auch eine der Hauptbotschaften dieses Kongresses, dass es über den Tellerrand hinaus zu schauen gilt und mit der Ernährung allein kann ich viel bewirken, aber nicht alles. Es gibt noch andere Dinge, auf die man achten kann.  

 

 

Schau über den Tellerrand! 

 

Ich könnte jetzt noch stundenlang weiterschwärmen, was wir auf dem Kongress alles gelernt haben. Es geht mir auch gar nicht darum, jetzt hier groß Werbung für den Kongress zu machen, sondern dir ans Herz zu legen: Es gibt so viele Themen, die im Bereich Gesundheit wichtig sind, also bleibt nicht nur bei der Ernährung kleben.  

Ich sehe immer wieder, dass es Menschen gibt, die sich wirklich Jahre und Jahre immer nur mit der Ernährung befassen und auch sehr vorsichtig sind, wenn sie woanders essen. Es gehört aber eben noch so viel mehr dazu, deinen Darm oder deine Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ja, Ernährung ist wichtig, aber es ist wirklich ein Einstieg in das Ganze, etwas das dir hilft, dass es dir schnell besser geht. Letzten Endes braucht es auch noch andere Dinge, um wirklich langfristig und nachhaltig deine Gesundheit zu beeinflussen.  

Ich habe in dem Kongress auch mit meinem Mann Roman über Probiotika gesprochen. Ich werde mit Sabine Paul – das Interview habe ich noch nicht gedreht – darüber sprechen, wie man mit Ernährung auch sein Gehirn beeinflussen kann, respektive seine Konzentration. Mit Sabine Paul werde ich über ätherische Öle sprechen.  

Dann habe ich noch ein Interview mit Susanne Thiele, in dem es um Mikroben im Alltag und das Thema Hygiene geht. Wieviel Hygiene brauchen wir im Alltag? Ich werde mit Prof. Dr. Gregor Hasler sprechen. Auch dieses Interview habe ich noch nicht geführt. Wenn du diesen Podcast hörst, dann ist es schon geführt. Dann liegt es in der Vergangenheit. Ich bin mir sicher, dass das ganz, ganz toll wird, weil es darin auch um die Verbindung zwischen Darm und Hirn geht und wie auch unser Darm zum Beispiel unser Denken beeinflussen kann. Da bin ich mir sicher, dass das ein Super-Interview wird.  

Dr. Kurt Mosetter ist auch dabei. Den habe nicht ich interviewt, sondern Katharina. Er ist ein ganz wunderbarer Mensch, der auch bei uns schon auf Events gesprochen hat. Hier ist ein weiterer Arzt, der betont, wie wichtig die Ernährung ist, wie wichtig es ist, nicht zu viel Zucker zu essen. Er hat in der Praxis schon oft bewiesen, welche Kraft die Ernährung hat. Er legt aber auch ganz großes Augenmerk auf andere Themen, wie Bewegung, wie Stress und mehr. Er arbeitet auch mit Kräutern, mit den unterschiedlichsten Dingen.   

Ich glaube, das ist das wichtigste Fazit aus diesem ganzen Kongress: Beschränke dich nicht auf ein Gebiet! Fahre dich nicht zu sehr fest in einem Trott oder einer Routine, sondern guck immer wieder über den Tellerrand hinaus! Schau, wo du noch mehr lernen kannst! Schau, wo du auch über dich selbst mehr erfahren kannst! Es geht nicht immer nur um Theorie und Bücherlesen und Dinge lernen, sondern du lernst ja auch durch die Umsetzung. Sieh dich selbst einfach als Experiment an. Du bist der Forscher, der das Experiment leitet und immer wieder Rückschlüsse zieht. So würde ich heutzutage an das Thema Gesundheit herangehen.  

 

Das andere, das ich als Fazit dieser Podcastfolge noch sagen möchte ist: Schau, wo dich die Suche hinführt. Wenn du offen bist und dir verschiedene Methoden anschaust, wenn du vor allem das Ganze ganzheitlich angehst und nicht nur bei der Ernährung bleibst, sondern unbedingt Lebensstil, Mindset usw. mit einschließt. Das ist ja immer wieder ein Thema hier im Podcast.  

Ich hoffe, diese Folge hat dir gefallen und freue mich, wenn du auch nächste Woche wieder mit dabei bist, bei der nächsten Episode des Darmglück-Podcasts.  

 

 

Jetzt empfehle ich dir, den Podcast zu abonnieren, damit du keine Folge verpasst, und wenn dir gefällt, was du hörst, dann freue ich mich wirklich sehr über eine Bewertung auf iTunes oder Apple Podcast. Denn diese Bewertungen helfen auch anderen Menschen, den Podcast zu finden, damit wir das Wissen über Darm und Gesundheit mehr verbreiten können.

 

 

Subscribe on Android

 

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

2 Kommentare

  • Beate sagt:

    Liebe Julia,
    Deine Zusammenfassung war sehr aufschlussreich, hilfreich und zuguter Letzt durch die Kürze
    sehr zeitsparend. Diese Onlinekongresse sind super toll, beanspruchen aber leider sehr viel Zeit.

    Vielen Dank
    Herzlichst Beate

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR