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In dieser Episode des Darmglück-Podcasts beantworte ich die Frage einer Hörerin. Es geht um das Thema Histaminintoleranz, Pro- und Präbiotika und um das Thema Parasiten. Wenn du schon einmal ein Ungleichgewicht in deiner Darmflora vermutet hast, dann solltest du dir diese Folge unbedingt anhören. 

 

Ich spreche über:  

  • den Unterschied zwischen Prä- und Probiotika
  • in welchen natürlichen Lebensmitteln du Präbiotika und Probiotika findest
  • welche Lebensmittel bei Histaminintoleranz Probleme bereiten können 
  • welche Nahrungsergänzungsmittel du nehmen kannst
  • was du tun kannst, wenn bei dir ein Parasitenbefall festgestellt wird
  • wie ein gesundes Darmmilieu dem Körper hilft, sich selbst zu helfen

 

„Hallo Julia, hier ist die Nadine. Ich habe dir schon einmal geschrieben wegen einer Frage zu Histaminintoleranz. Was macht man da am besten mit Präbiotika? Das ist ja mit den verschiedenen Stämmen manchmal etwas schwierig. Auch mit Fermenten. Ich bin ein grosser Fan vom Fermentieren, kenne aber auch Leute, die das nicht vertragen. Vielleicht kannst du mir sagen, was man da am besten machen kann und wie man da vorgeht.  

Ich bin gerade bei der Folge über Morbus Crohn. Da ist die Frage: Wenn du Parasiten entdeckst, wie gehst du da vor? Machst du das mit natürlichen Mitteln, wie Nelkenöl, Wermut, Knoblauch und solchen Dingen? Oder hast du da Mittel, die du für gut empfindest und weiterempfehlen kannst?  

Vielen Dank und mach weiter so. Danke für deinen tollen Podcast.“

 

Danke für deine Frage, Nadine. Ich habe beschlossen, die Frage hier im Podcast zu beantworten, weil da einige Punkte dabei sind, die auch andere Hörer interessieren könnten. Deswegen fange ich mal an bei der Frage: Welche Probiotika und Präbiotika kann man bei Histaminintoleranz nehmen?  

 

 

Probiotika und Präbiotika 

 

Ich bin nicht ganz sicher, warum du die Frage stellst, ob du selbst eine Histaminintoleranz hast. Für mich hört es sich beinahe so an, als ob du allgemein fragst oder für jemand anderen. Wenn es um dich geht, würde ich sagen, probiere es einfach aus. Dann wirst du feststellen, ob du es verträgst oder nicht. Das ist natürlich eine etwas flapsige Antwort.  

Zunächst möchte ich ganz sicherstellen: Es klang so, als ob du «Präbiotika» gesagt hättest. Wichtig ist: Es gibt einen Unterschied zwischen Probiotika und Präbiotika. Probiotika sind Bakterien, und zwar solche, die gut für den Darm sind. «Pro heisst «für», «bios» heisst «Leben», also «für das Leben». Das sind Probiotika. Präbiotika sind Ballaststoffe, die für die Probiotika, die Bakterien, als Futter dienen. Das wird manchmal verwechselt, deshalb dachte ich, ich kläre das noch einmal, damit es auch jeder weiss. Es gibt Probiotika, und es gibt Präbiotika.  

Am besten nimmst du beides zu dir. Es gibt beides in natürlicher Form, als Nahrungsmittel, die man kaufen kann. Das können Dinge sein, die zum Beispiel diese Präbiotika, diese Ballaststoffe enthalten, wie zum Beispiel Spargel oder Haferflocken. Grüne Bananen – das habe ich neu gelernt – enthalten auch Präbiotika. Topinambur ist zum Beispiel auch eine Quelle, auch Zwiebeln oder Knoblauch – da muss man schauen, ob man die überhaupt verträgt. All das sind Nahrungsmittel, die Präbiotika – also gute Ballaststoffe – enthalten, die anschließend den Bakterien als Futter dienen.  

Probiotika gibt es in natürlicher Form in allem, was fermentiert ist. Du hast ja auch Fermente angesprochen. Da gibt es zum Beispiel Sauerkraut oder Kimchi, aber auch Joghurt, Kefirsolche Dinge. Dazu muss man allerdings wissen, dass Bakterien im flüssigen Milieu nicht lange überleben. Das bedeutet gerade beim Joghurt, dass der sehr, sehr frisch sein muss, damit da überhaupt noch genügend lebende Bakterien drin sind. Wir haben gerade kürzlich einen Fermentista besucht. Der hat bei seinen fermentierten Nahrungsmitteln nachgemessen, wie lange die Bakterien aktiv sind. Er sagte, dass die Bakterienzahl bereits nach drei Monaten sinkt und ganz signifikant nach sechs Monaten. Von daher ist es natürlich nicht ewig haltbar.  

Im Gegensatz dazu gibt es Produkte in Pulverform. Das sind gefriergetrocknete Bakterien. Die sind, wenn es gute Produkte sind, wenn das Produkt von guter Qualität ist, auch wirklich so lange aktiv, wie es auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum steht, beispielsweise zwei Jahre. Soviel zur Einleitung.  

 

 

Pro- und Präbiotika bei Histaminintoleranz 

 

Nun hast du gefragt, wie das bei Histaminintoleranz aussieht, weil es da gewisse Bakterienstämme geben soll, die Histamin erhöhen.  

Dazu kann ich sagen, das Risiko, dass bei Histaminintoleranz ein Problem durch Probiotika entsteht ist verschwindend gering. Das Hauptproblem ist der Lebensstil, also der Stress, den man hat, und natürlich die Ernährung. Wenn du dich histaminarm und wirklich gesund ernährst und so, dass es gut für deinen Darm ist, dann ist der Beitrag, den Probiotika zur Histaminintoleranz leisten, verschwindend gering. Das bedeutet, du kannst Probiotika normal einnehmen, auch wenn du eine Histaminintoleranz hast.  

Nun ist es so, dass man da ruhig ein bisschen vorsichtig sein darf. Wenn man eine Histaminintoleranz hat, dann ist es sinnvoll, Dinge auszuprobieren, dass man vielleicht erstmal nur eine kleine Packung kauft, dass man erstmal schaut: Wie reagiert der Körper? Ich habe festgestellt, dass bei Histamin nicht jeder auf das gleiche reagiert.  

Sicher, da gibt es Listen. Um diese Listen zu erstellen zu können – was viel Histamin enthält und was nicht – wurde das anscheinend an Mäusen getestet. Ich weiss nicht, ob das stimmt. Das würde mich einmal interessieren. Wenn das jemand weiss, dann schreib mir doch bitte. Das bedeutet aber, eine Liste ist immer eine Theorie. Man kann sich mal an eine solche Liste halten, aber es ist gut möglich, dass manche Dinge trotzdem gehen, obwohl sie auf der Liste stehen, oder dass gewisse Dinge nicht verträglich sind, obwohl sie nicht auf der Liste stehen. Deshalb plädiere ich immer dafür, dass man das an sich selbst ausprobiert.  

Fermentierte Nahrungsmittel sind allerdings bei Histaminintoleranz nicht so empfehlenswert. Alles, was länger gereift ist, was «länger vor sich hin reagiert hat» – wie zum Beispiel Essig, Rotwein oder gereifter Käse sollte man bei Histaminintoleranz besser meiden. Wenn sich dann die Symptome bessern, kann man es ja dann auch wieder einmal ausprobieren. Ich würde bei einer Histaminintoleranz jedoch lieber auf ein Nahrungsergänzungsprodukt zurückgreifen.  

Wir – das wissen sicher einige meiner Hörerinnen und Hörer – arbeiten mit den Produkten von Arktis BioPharma in der Schweiz. Mein Mann hat die Schweizer Vertretung von Arktis BioPharma, deshalb kennen wir deren Produkte am besten. Da gibt es zum Beispiel ein fermentiertes Getränk, das sich „Herbal“ nennt. Das ist histaminfrei. Das wird im Labor getestet. Obwohl es ein fermentiertes Getränk ist, ist es auch bei Histaminintoleranz verträglich. Das wäre beispielsweise auch einmal etwas, das man einfach mal ausprobieren kann.  

 

 

Was kann man gegen Parasiten tun? 

 

Beim nächsten Teil der Frage ging es um Parasiten. Im Hinblick auf Parasiten muss ich sagen, dass wir uns mit ätherischen Ölen nicht besonders gut auskennen. Wir haben in der Schweiz einen Drogisten, der sich da sehr gut auskennt, und wir empfehlen immer unseren Kunden, dass sie den anrufen, sich beraten lassen und fragen, welche Produkte sie nehmen können. Normalerweise sind es tatsächlich ätherische Öle. Da hast du recht.   

Parasiten oder generell einem Ungleichgewicht im Mikrobiom hat viel mit dem Milieu zu tun. Wenn du möglichst alles dafür tust, dass du dein Milieu wieder in Ordnung bringst, dann kann der Körper oft auch wieder in dieses Gleichgewicht kommen. Wenn genügend gute Bakterien vorhanden sind, wenn du dich darmfreundlich ernährst, wenn du schaust, dass du den Stress in deinem Leben reduzieren kannst und so wieder ein Gleichgewicht herstellst, dann kann man wirklich davon ausgehen, dass sich dieses Darmmilieu selbst helfen kann.  

Das heisst jetzt nicht, dass man keine ätherischen Öle einnehmen soll. Wenn man weiss bei welchem Parasiten man was einnehmen kann, dann auf jeden Fall unbedingt zur Unterstützung machen. Dann würde ich noch einmal nachtesten. Wenn es dann immer noch ein Problem gibt, muss man vielleicht schon doch nach stärkeren Mitteln greifen. Aber als erste Maßnahme würde ich es nicht unbedingt empfehlen.  

Es kommt natürlich auch da wieder darauf an: Was für ein Parasit ist es? Was bewirkt der? Man muss es schon individuell anschauen. Das sind Fragen, die kann man gar nicht so allgemein beantworten. Grundsätzlich würde ich es immer mit einem Therapeuten absprechen, der sich da auskennt. Ich würde aber nicht unbedingt blind irgendwelche Anti-Wurm-Mittel nehmen. Manchmal werden auch Antibiotika gegeben. Da würde ich, wenn es irgend geht und wenn es auch gesundheitlich vertretbar ist da abklären. Letzten Endes würde ich das auch mit einem Arzt noch absprechen. Man muss das wirklich individuell sehen: Wie ist der Gesundheitszustand der Person? Was hat man vielleicht schon gemacht?  

Für mich ist der erste Schritt, wenn es im Darm nicht stimmt, immer über die Ernährung, über den Lebensstil, über die entsprechenden Pro- und Präbiotika wirklich den Körper von verschiedenen Seiten, möglichst ganzheitlich, zu unterstützen und das Milieu wieder aufzubauen. Das ist etwas, das wir bei vielen Leuten feststellen: Dass eben schon die guten Bakterien fehlen, dass viel zu wenig Milchsäurebakterien vorhanden sind und oftmals auch der pH-Wert viel zu hoch – also, zu basisch – ist. Dann stimmt einfach das Darmmilieu nicht und dann kann sich der Körper eben nicht wehren. Deshalb immer im ersten Schritt das Milieu aufbauen und wenn es wieder aufgebaut ist, einfach noch einmal nachtesten. Es braucht aber auch ein bisschen Geduld, also nicht zu früh nachtesten. Ich würde empfehlen mindestens nach drei Monate, besser eigentlich sechs Monate zu warten. Man merkt dann ja auch: Wie geht es mir? Wie sind die Symptome? Wie fühle ich mich? Wie läuft es mit der Ernährung?  

Viele denken: «Ja, ich kann einfach mal zwei Wochen irgendetwas schlucken oder ein paar Probiotika nehmen, ein paar Flohsamen und dann ist alles wieder gut.» Wenn du natürlich über Jahre und Jahre dein Mikrobiom nicht gepflegt hast, dich nicht so ernährt hast, wie das für unseren Körper eigentlich förderlich ist, dann kannst du nicht erwarten, dass das in zwei Wochen alles weg ist. Da braucht es schon ein bisschen Geduld. Die Ernährung, über die ich hier im Podcast schon mehrfach gesprochen habe, ist ein wichtiger Bestandteil und ohne die funktioniert es nicht. Die Hoffnung vieler ist, dass man es vielleicht ohne das schaffen kann und einfach irgendwelche Mittel nehmen. Das funktioniert nicht, denn wir brauchen natürlich die Nährstoffe, die förderlich sind, die beispielsweise anti-entzündlich sind. Darüber habe ich in der vorhergehenden Folge gesprochen. Es geht nicht von allein. Da ist wirklich eine ganzheitliche Strategie notwendig. Wenn du das aber alles umsetzt, dann kannst du davon ausgehen, dass auch Beschwerden, wie zum Beispiel Histaminintoleranz oder Parasitenbefall über die Ernährung und über die Supplemente mit Pro- und Präbiotika in den Griff zu bekommen sind.  

Ich hoffe, das hat deine Frage beantwortet, liebe Nadine.

 

 

Jetzt freue ich mich, dass du dabei warst und es wäre wunderbar, wenn du nächste Woche auch wieder zuhörst. Ich wünsche dir jetzt einen wunderschönen restlichen Tag.   

 

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Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

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