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Hand aufs Herz: Immer gesund essen magst du nicht. Stimmt’s? Das ist jedenfalls eine der häufigsten Fragen, die ich immer wieder bekomme! Darf ich dann nie wieder „xyz (Setze hier dein liebstes Junk-Food oder Comfort-Food ein)“ essen?

Ganz ehrlich: auch ich esse nicht immer gesund! Aber fast immer. Die Frage ist da ja dann auch noch: Was ist eigentlich gesund. Aber darüber schreibe ich an anderer Stelle, sonst wird der Artikel doppelt so lang…

Heute soll es einmal darum gehen, wenn dich die Lust auf einen Eiskaffee packt, wenn du vor dem Kühlregal am Supermarkt stehst. Oder auf Pommes, wenn du an einer Fast-Food-Filiale vorbeifährst.

 

6 Tipps für Abnehmen ohne Verzicht

1. Eine stabile Basis beugt Heisshunger vor

Möchtest du gesund abnehmen? Oder deine Darmgesundheit verbessern? Denn oft stellt sich ja die Frage nach dem „Sündigen“ vor allem dann, wenn du dir vornimmst, besser zu essen.

Deswegen möchte ich zu Beginn dieses Artikels noch klarstellen: Wenn du ständig Lust auf Ungesundes oder Junkfood hast, wenn du oft mit Heisshungerattacken oder Lust auf Süsses kämpfst, dann empfehle ich dir, zuerst einmal ein Fundament mittels gesunder Alltagsernährung aufzubauen. Und das bedeutet: Iss „richtige“ Lebensmittel und keine Fertigprodukte, halte dich an Essen mit geringer Auswirkung auf deinen Zuckerspiegel und deine Insulinausschüttung, trinke genügend Wasser und versuche mal bei drei Mahlzeiten pro Tag zu bleiben.

2. Selbstgemacht schlägt gekauftEiskaffee Rezept

Wenn du sogenannte Sünden oder Schlemmereien selber machst, dann kommt eigentlich so gut wie immer etwas Besseres und Gesunderes dabei heraus, als wenn du diese Dinge kaufst. Vor allem, wenn es Produkte mit Teig oder Süssigkeiten sind.

Du hast Lust auf Knabbernüsse? Kaufe dir die ungewürzten (Bio-)Nüsse und röste sie selbst im Backofen, mit den Gewürzen deiner Wahl. Du ersparst dir dabei Dinge wie Maltodextrin, pflanzliche Öle, Zucker oder auch minderwertige Salzqualität.

Dir steht der Sinn nach Eiskaffee? Kauf dir ein Bio Vanilleeis und mach ihn selber. Das Rezept habe ich dir hier aufgeschrieben:

Denn im fertig gekauften Eiskaffee finden sich neben viel Zucker oft auch künstliche Stabilisatoren und Verdickungsmittel.

Auch Schokolade selber machen oder Süsskartoffel Pommes selber machen ist ganz einfach und wirst am Ende merken, dass es sogar noch besser schmeckt, als gekauft!

 

3. Bio schlägt konventionell

Manchmal werde ich schief angeschaut, wenn ich sage, dass ich fast nur Bio Produkte kaufe.

Aber wenn ich Etiketten lese, dann fällt mir bei Bio Produkten oft auf, dass eben doch weniger bis kein „Mist“ drin ist, als in den konventionellen Produkten. Das heisst jetzt allerdings nicht, dass Bio Chips gesünder sind als konventionelle, gewisse Produkte findest du einfach grundsätzlich nicht in annehmbarer Qualität (und da empfehle ich dann halt: entweder selber machen oder in kleinen Mengen und seltenen Fällen geniessen).

Wo das jedenfalls ganz gut hinhaut ist zum Beispiel bei Schokolade. Oder bei Eis. Oder auch bei gewissen Saucen. Aber wie gesagt, meist mache ich’s dann doch lieber eben selber. Das braucht nämlich weniger Zeit, als du vielleicht denkst.

 

4. Nachfragen ist erlaubt

Im Restaurant bist du der zahlende Kunde – also darfst du auch nachfragen, wie etwas gekocht oder zubereitet wird.

Ist die Salatsauce selbstgemacht oder gekauft? Wenn gekauft dann bestell dir lieber Essig und Öl an den Tisch. Denn für gekaufte Salatsauce voller Emulgatoren, Zucker und Geschmacksverstärker lohnt sich eine Sünde nicht. Die Pommes Frites sind von Hand geschnitten aus frischen Kartoffeln hergestellt worden? Warum nicht einmal eine Ausnahme machen!

Auch deine Wünsche kannst du ruhig anbringen. Zum Beispiel, dass du das Fleisch natur möchtest, nicht in Mehl gewendet. Oder dass du gerne viel Gemüse und wenig Beilage möchtest. Suche die Restaurants bewusst aus und zwar die, die frisch, saisonal und regional kochen.

 

5. Trends machen uns das Leben leichter – aber aufgepasst!

Wir leben in einer Zeit, wo es immer mehr gesunde Angebote fix fertig zu kaufen gibt. Das kannst du dir zunutze machen, wenn du du zum Beispiel kohlenhydratarm, vegan, nach Paleo oder auf Zucker verzichten möchtest.

Allerdings sind die Hersteller solcher Produkte natürlich auch daran interessiert, ein Geschäft zu machen, deswegen ist es wichtig, nicht nur dem Marketing und der schönen Aufmachung zu glauben und gedankenlos Produkte zu kaufen, die gesund scheinen.

So haben es zum Beispiel die Hersteller für glutenfreie Ernährung oder bei laktosefreien Produkten es geschafft, dass diese Nahrungsmittel von vielen Leuten als besonders gesund wahrgenommen werden. Obwohl sie zum Teil sehr viele Kohlenhydrate oder schnelle Zucker enthalten!

Aber es gibt auch immer mehr Unternehmen, die sich wirklich Gedanken machen, wie sie uns mit Produkten unterstützen können, die eben unsere Gesundheit fördern und nicht angreifen. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen und nachzufragen!

 

6. Der Verdrängungseffekt oder „Crowding out“

Wer mich kennt, der weiss, dass ich einen Teil meiner Ausbildungen und Arbeitserfahrungen in den USA gemacht habe. Und da habe ich den tollen Ausdruck „Crowding out“ aufgeschnappt.

Auf Deutsch umschrieben und in den Zusammenhang der Ernährung gesetzt heisst dieser Ausdruck, dass du anstatt dir alles, was du als ungesund betrachtest, verbietest, lieber mehr von dem nimmst, was eben gesund ist. Und je mehr Gesundes auf deinem Teller landet, desto weniger Ungesundes hat darauf Platz.

Also statt „ich verzichte ab sofort auf allen Zucker“ wird daraus zum Beispiel „ich esse ganz viel Gemüse und hochwertige Öle“. Weisst du, was ich meine? Denn wenn du den Fokus hast auf alles, was du dir verbietest, dann wird die Lust darauf automatisch immer grösser. Ändere den Fokus und dein Verhalten ändert sich automatisch mit.

 

Abnehmen ohne Verzicht – Von der inneren Einstellung und der Selbstliebe

Eine Frau spaziert unter einem großen, alten Baum und denkt über Abnehmen ohne Verzicht nach.

Zum Schluss des Artikels möchte ich noch auf ein Thema zu sprechen kommen, das mir sehr am Herzen liegt. Und dieses Thema hat damit zu tun, warum viele Menschen nach einer erfolgreichen Ernährungsumstellung wieder in alte Muster zurückfallen. Oder eben nicht darauf einsteigen, auf oben beschriebene Art zu „sündigen“.

Ich hatte letztens ein tolles Gespräch mit meiner Freundin Hiba aus Genf, die Psychologin und Food Coach ist. Und ich finde, das ist wirklich eine tolle Kombination von Fähigkeiten!

In unserem Gespräch sagte ich, dass meiner Meinung nach die Ernährung der erste oder naheliegendste Dominostein sein kann, der eine ganze Kaskade von positiven Veränderungen im Leben bewirkt. Der Dominostein, der eine positive Kettenreaktion in unserem Leben auslöst.

Und sie sagte, für sie ist dieser erste Dominostein die Selbstliebe oder eben auch Achtsamkeit für sich selbst und für seine Bedürfnisse.

Online-Ernährungs-Kurs Ich denke wir haben beide Recht 🙂 Es kommt immer darauf an, wo in deinem Leben du gerade stehst. Vielleicht ist das Thema mit der Selbstliebe oder viel mehr mit der Notwendigkeit dafür zu abstrakt für dich, dann ist die Ernährung auf jeden Fall etwas Handfesteres und meiner Meinung nach ein guter Einstieg.

Aber wenn du langfristig und vor allem nachhaltig gesund essen möchtest, dann ist es eben mit der Ernährung alleine meist nicht getan.

Am Anfang probierst du es nämlich meist mit Disziplin. Aber Disziplin nutzt sich irgendwann ab. und dann kommt das Mindset, die innere Einstellung und eben auch irgendwie die Selbstliebe oder der Wille, für sich selbst das Beste herauszuholen mit ins Spiel.

Und genau diese Aspekte fehlen in vielen Ernährungsprogrammen. Methoden, wie du gesund essen, abnehmen, Muskeln aufbauen und so weiter kannst, die gibt es wie Sand am Meer. Und versteh mich nicht falsch – das Wissen ist wichtig! Aber das Wissen um die Ernährung alleine reicht offensichtlich nicht.

Deswegen beschäftigt sich unser beliebter Darmglück Podcast neben den Schritt-für-Schritt Anleitungen zur Ernährung, mit Themen wie Belohnung, Motivation, Dranbleiben, Gewohnheiten und so weiter. Denn wir möchten nicht kurzfristige Resultate sondern Veränderung oder Transformation alter Muster.

 

 

Was ist deine Meinung dazu?  Wie handhabst du das mit dem „ungesunden“ Essen oder den Ausnahmen? Denkst du, die innere Einstellung spielt eine Rolle für den Erfolg einer Ernährungsumstellung? Was ist für dich der Dominostein, der in deinem Leben eine positive Kaskade auslöst?

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Ernährungs-Coach, Mitinhaberin von Gruber Gesundheit und Arktis BioPharma Schweiz und Entwicklerin des Onlinekurses Darmglück. Ursprünglich kommt sie vom Hotelfach, hat also die Wichtigkeit der Ernährung als Bestandteil unserer Kultur auch von der Geniesser-Seite her erlebt. Deswegen ist ihr Motto auch: Gesunde Ernährung muss lecker sein und Spass machen, sonst ist sie nicht gesund. Sie kocht gerne, liebt ihre Aufenthalte in Mallorca und ist ganz allgemein ein umgänglicher und fröhlicher Mensch.

12 Kommentare

  • sagt:

    Wow… ein wunderbar fließender und sehr bereichernder Artikel! und die Zeichnungen sind großartig, wünsche mir mehr davon.
    Ja, ich kaufe auch Bio.. einfach schon mir zu Liebe. Ich selbst habe auch mit veganem Essen- habe ich mal 3 Monate gemacht- tolle Erfahrungen gehabt.

    Oft ist aber leider für mich der Faktor Zeit der Tricke nicht. Leider habe ich mir – irgendwann mal?- angewöhnt kaum in der Früh sondern eher mehr am Abend zu essen, hm.. meine Hauptcoachingzeit besteht zwischen 15-19 Uhr.. das ist meine nächste Challenge dies umzustellen
    Du inspiriest mich gerade dazu
    Dank dir von Herzen

    • Julia sagt:

      Danke liebe Gé, ich freu mich sehr, dass ich dich inspirieren konnte! Das ist tatsächlich eins meiner Hauptziele, zu inspirieren 🙂 Und ich freue mich soooo, dass dir die Zeichnungen gefallen! Ja, veganes Essen tut auf jeden Fall gut, um zu entgiften. Ich finde es super, wenn du mit verschiedenen Ernährungsformen experimentierst und schaust, was dir gut tut!
      Alles Liebe, Julia

  • Michel sagt:

    Eine stabile Basis aufbauen. Diese Bezeichnung spricht mich gerade sehr an und inspiriert mich, mal über meine derzeit unregelmäßige Ernährung nachzudenken.

    Das eBook hab ich mir runtergeladen. Und auf den Kurs bin ich gespannt.

    Danke für eure top Infos.

    Gruß, Michel

  • Anke sagt:

    Liebe Julia,
    ich finde vor allem Deine zweite Zeichnung „Was nährt mich?“ wahnsinnig gut und anschaulich auf den Punkt gebracht!! Super.
    Bin gespannt auf die nächsten Artikel…
    Liebe Grüße,
    Anke

    • Julia sagt:

      Vielen Dank, liebe Anke! Freut mich, dass dir die Zeichnung gefällt und ich gebe mir Mühe, weitere anschauliche Bilder zu erstellen, denn es ist schon so, dass man mit einem Bild in kurzer Zeit ganz viel aussagen kann.

  • Gabriela sagt:

    Liebe Julia
    Herzlichen Dank für deine Inspiration!
    Deine Ilustrationen sind ja echt der Hammer, total sympathisch und die bleiben echt im Kopf hängen! Super!

    • Julia sagt:

      Danke für die netten Worte, liebe Gabriela! Und genau das ist das Ziel mit den Illustrationen, dass ein Bild im Kopf bleibt. Super, freu mich sehr über deine Rückmeldung.

  • Anna sagt:

    Hallo Julia,
    ist das richtig, dass der in diesem Artikel verlinkte Online-Ernährungskurs auf diese Seite verlinkt?? Die Seite sieht SEHR unseriös aus…!!!
    Viele Grüße
    Anna

    • Julia sagt:

      Hallo Anna, ohhhh, danke sehr für den Hinweis, das ist ja grässlich! Ich habe das gleich geändert im Artikel und habe den Link auch aus deinem Kommentar entfernt, denn das möchte ich keinesfalls unterstützen…
      Muss gleich mal schauen, wo auf unserer Seiter der Link sonst noch überall drin ist.
      Wir hatten diese Domain tatsächlich früher für unseren Kurs verwendet, dann aber nicht erneuert, weil wir jetzt unseren Kurs Darmglück stattdessen anbieten.
      Liebe Grüsse!
      Julia

  • Anna sagt:

    …und hier direkt noch ein Tippfehler, nachdem der Kommentar abgesendet wurde, erscheint die Meldung „Ihr Kommentar wartet auf Moderation. “ statt „Moderation“ 😉

    • Julia sagt:

      danke für den Hinweis, das ist glaube ich die Übersetzung von unserem Webseiten-Anbieter, aber ich schau mal, ob ich das wohl noch irgendwo ändern kann!!

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